AMK Fachtag 2023 · Westafrika – Chancen für Demokratisierung?

Einladung zum AMK-Fachtag: Westafrika – Chancen für Demokratisierung?

am Samstag, den 28. Oktober 2023, 10:00 – 16:00 Uhr

Die Veranstaltung wird hybrid stattfinden und ist kostenlos.

Vor Ort:  Kurt-Schumacher-Haus, Müllerstraße 163, 13353 Berlin-Wedding

oder Online per Zoom

mit Deutsch/Französischer Simultanübersetzung.

Anmeldung/Inscription: amk-berlin@gmx.de

Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie vor Ort oder Online per Zoom-Konferenz teilnehmen möchten und ob Sie eine Deutsch/Französisch-Simultanübersetzung benötigen.

Vor dem Hintergrund der jüngsten Putsche in Mali, Burkina Faso, Guinea und Niger möchten wir mit Ihnen/Euch diskutieren, was die Gründe für diese Putsche sind und welche Möglichkeiten und Potentiale es für eine souveräne demokratische Transformation in Westafrika gibt. Woran sind demokratische Transformationsprozesse bislang gescheitert? Wie können stabile politische Bündnisse für eine nachhaltige Demokratisierung aufgebaut werden, die bisherige Hindernisse der Demokratisierung wie schwache und disfunktionale staatliche Institutionen, Klientelismus, Korruption, politische und wirtschaftliche Abhängigkeiten wirksam anzugehen in der Lage sein müssten.

Programm:

10:00 Uhr Begrüßung durch Vertreter von AMK e.V., Grußworte

10:15 1. Impulsvortrag von Prof. Dr. Oumar Ndongo, Cheikh Anta Diop University, Senegal: Die Putschbewegungen in Westafrika und ihrer Folgen

Welche unterschiedlichen Erklärungen gibt es für die Putschbewegungen in Westafrika? Was hat zu den Putschen geführt? Was waren ihre gesellschaftlichen Bedingungen und Voraussetzungen? Inwiefern beeinträchtigen die autokratischen Tendenzen die Governanceleistungen in westafrikanischen Ländern? Wie können der weit verbreitete Klientelismus überwunden und gleichzeitig stabile politische Bündnisse für eine demokratische Transformation aufgebaut werden?

10:55 2. Impulsvortrag von Eveline Yameogo, ehemalige Abgeordnete aus Burkina Faso: Die Rollen der Zivilgesellschaften in Westafrika

Welche Rolle haben die Zivilgesellschaften, insbesondere Frauenorganisationen bisher vor Ort gespielt und welche Rolle können sie heute einnehmen?  Welche Erklärungen haben zivilgesellschaftliche Organisationen für die derzeitige Situation in Westafrika und was wünschen sie sich für die Zukunft? Welche Rolle spielen sie in Prozessen der Entwicklung von Konfliktlösungsmechanismen und der demokratischen Transformation in Westafrika? Was für Möglichkeiten haben Frauenorganisationen, um sich für die Rechte von Frauen einzusetzen?

 

11:45 3. Impulsvortrag von Franza Drechsel, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Referat Afrika; Die Jugend in Westafrika

 

Wie kann der jungen Bevölkerung Westafrikas politische Teilhabe ermöglicht werden und wie könnte diese aussehen? Welche Rolle könnte die Jugend innerhalb demokratischer Transformationsprozesse spielen und welchen Einfluss hat sie bereits in der Vergangenheit gehabt? Wieso ist es bisher in den westafrikanischen Staaten nicht gelungen, einen Gesellschaftsvertrag losgelöst von kolonialen Kontinuitäten zu entwickeln? Wie könnte dieser Gesellschaftsvertrag aussehen?

12:25 4. Impulsvortrag von Babacar Ndiaye, Forschungsdirektor des Wathi Think Tank, Dakar, Senegal: Die Rolle Deutschlands, Frankreichs, Russlands und anderer Akteure wie EU, AU und ECOWAS

Welche Rolle spielen die verschiedenen Akteure in Westafrika, wie Deutschland, Frankreich, Russland, aber auch die AU, EU und ECOWAS? Wo und wie gelang es ihnen, die Situation zu stabilisieren, wo und wie erzielten sie oftmals und nicht-intendiert eine gegenteilige Wirkung? In welchem Spannungsverhältnis steht die Unterstützung der Militärs im Rahmen der europäischen Flüchtlingsabschirmung, welche jedoch gleichzeitig die politischen sowie ökonomischen Einflussmöglichkeiten eben jener Militärs stärkt?

13:10-13:40 Mittagspause mit afrikanischen Büffet

Ab 13:40 Podiums- und anschließend geöffnete Publikusmdiskussion mit S.E. Toro Justin Ouoro, Botschafter von Burkina Faso, Olaf Bernau, Afrique-Europe-Interact, Autor von „Brennpunkt Westafrika“ (2022) und den Referent*innen und weiteren Expert*innen

Im Anschluss an die Vorträge und Diskussionen am Vormittag soll unsere Podiumsdiskussion vor dem Hintergrund der jünsten Entwicklungen in Westafrika die Chancen für Demokratisierungen, Re-Stabiliosierung der Staatlichkeit und souveräne Entwicklungswege thematisieren. Ebenso werden wir uns den Fragen widmen, wie Deutschland eine eigenständige Vision einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit auf Augenhöhe entwickeln könnte und welche Rolle Deutschland dabei in der Förderung von Frieden und antikolonialen eigenständigen Entwicklungswegen in Westafrika spielen könnte.

Wir freuen uns auch Ihre/Eure aktive Beteiligung!

Das AMK-Team in Kooperation mit NARUD e.V.